Die Deut­sche Bahn AG ver­zich­tet vor­läu­fig auf die Wie­der-Inbe­trieb­nah­me des soge­nann­ten Güter-Innen­rings. Dies geht aus einer Mit­tei­lung der Bahn zur Kennt­nis­nah­me des Bezirks­am­tes Tem­pel­hof-Schö­ne­berg her­vor, die den Bezirks­ver­ord­ne­ten über­mit­telt wur­de. Das erfuhr unser Mit­glied Hol­ger Wut­tig, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der BVV SPD-Frak­ti­on Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, von sei­nen Tem­pel­ho­fer Kollegen.

Die Inbe­trieb­nah­me des Innen­rings war höchst umstrit­ten und wur­de auch von der Initia­ti­ve Bun­des­platz e.V. abge­lehnt: Befürch­tet wur­de die Abwick­lung von Güter-Fern­ver­kehr durch die Ber­li­ner Innen­stadt ent­lang dem süd­west­li­chen S‑Bahn-Ring zwi­schen West­kreuz und Neu­kölln. Beson­ders betrof­fen gewe­sen wären die Wohn­la­gen an der Ring­bahn in Wil­mers­dorf, Frie­den­au und Tem­pel­hof. Auch das geplan­te Neu­bau­vor­ha­ben von 850 Woh­nun­gen auf dem Gelän­de des ehe­ma­li­gen Güter­bahn­hofs Wil­mers­dorf wäre durch die­se Lärm­quel­le beein­träch­tigt gewe­sen. Lärm­schutz­maß­nah­men wur­den von der DB abge­lehnt, weil es for­mal um eine Wie­der-Inbe­trieb­nah­me gegan­gen wäre, die Bestands­schutz hat.

3 Kommentare

  1. Lei­der hat die Bahn sich doch anders ent­schie­den. Schon mehr­mals fiel uns in der ver­gan­gen Zeit eine kurz­zei­ti­ge­star­ke Erschüt­te­rung des Hau­ses auf. Am Mon­tag, 10. April um 19.04 Uhr war die meh­re­re sekun­den­lan­ge Erschüt­te­rung wie­der zu bemer­ken. Ich sah einen lan­gen Güter­zug in Rich­tung Schö­ne­berg fah­ren. Die Erschüt­te­run­gen waren so stark, daß die Kron­leuch­ter schwank­ten, der Die­len­fuß­bo­den zit­ter­te und sogar auf dem Sofa sit­zend war das Zit­tern zu bemer­ken. Wer hat das auch erlebt? Gibt es einen Ansprech­part­ner bei der Bahn, mit dem dar­über gespro­chen wer­den kann?

  2. Und jetzt ist es soweit. Wie dem heu­ti­gen Tages­spie­gel­ar­ti­kel zu ent­neh­men war, beginnt die Bahn ab August mit den Arbei­ten, ab 2017 sind dann Ober­lei­tun­gen um Gespräch. Das wer­den ja unru­hi­ge Zei­ten und wenn alles ohne Lärm­schutz aus­ge­führt wer­den soll ?!

  3. Sehr geehr­ter Herr Severin,
    dan­ke für die­se Nach­richt. Ich erlau­be mir jedoch anzu­mer­ken, dass sie ledig­lich eine vor­läu­fig gute ist. Des­halb habe ich in der Kopie des fol­gen­den Sat­zes “vor­läu­fig” groß geschrie­ben und “ver­zich­tet” nicht fett. 

    Die Nach­richt ist näm­lich mager:

    “Die Deut­sche Bahn AG ver­zich­tet VOR­LÄU­FIG auf die Wie­der-Inbe­trieb­nah­me des soge­nann­ten Güter-Innenrings.”

    Die Nach­richt bringt gar nichts Neu­es, über­haupt nichts. Bereits wäh­rend der Per­spek­ti­ven­werk­statt wur­de bei der Fra­ge nach der Schall- und Erschüt­te­rungs­be­las­tung durch den ver­mut­lich kom­men­den Güter­ver­kehr abge­wie­gelt: das sei ledig­lich eine Opti­on. Und die ist es offen­sicht­lich wei­ter­hin. Auch nach die­ser vor dem Auf­stel­lungs­be­schluss für den Vor­ha­ben bezo­ge­nen Bebau­ungs­plan “Güter­bahn­hof W.” gut getim­ten Infor­ma­ti­on an die Mit­glie­der der BVV (!) durch die Bahn. Ist es nicht die Bahn, die ein Inter­es­se hat, dass die Bra­che gut ver­mark­tet wird? Da will man doch nicht stö­ren mit nahe lie­gen­den, lär­men­den Optionen. 

    Über­den­kens­wert ist Ihr letz­ter Satz: “Lärm­schutz­maß­nah­men wur­den von der DB abge­lehnt, weil es for­mal um eine Wie­der-Inbe­trieb­nah­me gegan­gen wäre, die Bestands­schutz hat.” Im Klar­text jetzt: Sie WER­DEN abge­lehnt, es GEHT um eine Wie­der-Inbe­trieb­nah­me. Das ist weder gut für die Wohn­la­gen am Bun­des­platz noch für die geplan­ten 850 Woh­nun­gen des Inves­tors auf der Brache.

    Ich hof­fe stark, dass Inves­tor Böge die Nach­richt so liest wie ich und alar­miert ist. Dass er die not­wen­di­gen zusätz­li­che Lärm­schutz­maß­nah­men gegen den Güter­ver­kehr nicht selbst pri­vat (PPP) finan­zie­ren mag – Ren­di­te!? – und auf den Woh­nungs­bau für Rei­che bzw. als Geld­an­la­ge dort lie­ber ver­zich­tet. Oder weil er post fes­tum sich das Gemau­le der Eigen­tü­mer nicht anhö­ren will, wenn die Bahn ver­kün­det, Schluss mit vor­läu­fig, nun sei es soweit mit dem Güter-Innen­ring, und der Lärm habe mit der Wie­der­in­be­trieb­nah­me for­mal, d. h. tat­säch­lich schal­lend Bestands­schutz. ( Ist an die­ser Stel­le der Inves­tor Böge nicht ein Ver­bün­de­ter von Herrn Simon in der Sache: Erhalt der BRA­CHE Güter­bahn­hof Wil­mers­dorf? Aller­dings plä­die­re ich per­sön­lich eher zu einer Erwei­te­rung der Grün­zo­ne Perelsplatz.)
    Selbst­ver­ständ­lich fra­ge ich mich als Wäh­ler außer­dem, was für ein Ver­ständ­nis von PPP – pri­va­te public part­ner­ship die von mir mit­ge­wähl­ten BVV­ler hier haben sol­len? Sol­len sie gar mit einem Augen­zwin­kern zur public Bahn-AG hin den pri­va­ten Inves­tor her­ein­le­gen? Dat wär’ wenig partnerschaftlich!

    Lie­ber Herr Seve­rin, Sie sehen, ich bin ein noto­ri­scher Schwarz­ma­ler, und male eine düs­te­re Frie­de­nau­er Stadt­land­schaft. Ich mei­ne, wir müs­sen wei­ter­hin befürch­ten, ja sogar fest damit rech­nen, dass die Abwick­lung von Güter-Fern­ver­kehr durch die Ber­li­ner Innen­stadt ent­lang dem süd­west­li­chen S‑Bahn-Ring zwi­schen West­kreuz und Neu­kölln auf der Agen­da der Bahn steht.

    Mit freund­li­chem Gruß
    Ihr
    Bern­hard Nürnberger
    /mit glei­cher Post an alle Mit­glie­der der AG Güter­bahn­hof Wilmersdorf./

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