Bundesallee Richtung Süden: Eine unnötige Schneise durch die Stadt. Netzwerk will mehr Stadt- und Lebensqualität. (Foto: Frank Guschmann)
Die Initiative Bundesplatz e.V. hat einmal mehr den Nerv der Zeit getroffen: Mit fünf weiteren Bürgerinitiativen im Südwesten hat sie sich zu dem Netzwerk“Menschengerechte Stadt” zusammengeschlossen. Das Ziel des Netzwerks: Der Wandel von der autogerechten zur lebenswerten Stadt. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Bundesplatz-Kino appellierte das Netzwerk an den Senat, ein Programm zu entwickeln “um die Wunden, die dieser Stadt zugefügt wurden, zu schließen.”
Tunnelbrüstung wird attraktiver (Foto: Frank Guschmann)
Bei strahlendem Sonnenschein bepflanzten am Sonnabendmittag (18.05) rund 15 Mitglieder der Initiative Bundesplatz e.V. ein brach liegendes Beet, direkt an der Brüstung des Bundesplatztunnels. Blühende Stauden, zwei Zierpflaumen und ein Teppich aus Lavendel erfreuen ab sofort die Besucher des Wochenmarktes und laden zum Verweilen auf den beiden Bänken ein.
Die Initiative war eingesprungen, da das Grünflächenamt in diesem Frühjahr keine freien Kapazitäten für die Bepflanzung hatte. Nach Meinung der Initiatoren ist der Platz an dieser Stelle nun deutlich attraktiver geworden.
Ob die Erwartungen nach mehr Marktständen auf der durch die Neugestaltung gewonnen Fläche aufgehen, ist fraglich. Viele schon gut eingeführte Berliner Kiezmärkte leiden unter Nachwuchs- und Fachkräftemangel bei den Standbetreibern.
Lädt zum Verweilen ein: neu gestaltetes Beet am Bundesplatz (Foto: H. Sterzenbach)
Bald Vergangenheit?: Nördliche Tunnelrampe (Foto: Frank Guschmann)
Die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf hat am 16. Mai 2019 einen Beschluss gefasst, dass die schlimmste Wunde, die die “autogerechte Stadt” dem Bundesplatzkiez zugefügt hat, beseitigt werden kann. In dem Beschluss wird das Bezirksamt aufgefordert, “gemeinsam mit den zuständigen Stellen auf Landesebene
stadtgestaltende Konzepte zu entwickeln, wie durch eine Neuordnung von Flächen und Lenkung von öffentlichem und individuellem Verkehr die Autotunnel am Adenauerplatz und am Bundesplatz als Relikte der “autogerechten Stadt” analog zum Vorbild Breitscheidplatz endgültig der Vergangenheit angehören.
Diese zukunftsweisenden Konzepte sollen analog und digital veröffentlicht und in Einwohner*innenversammlungen mit der Stadtgesellschaft diskutiert werden.”
In der Debatte wies Dr. Jürgen Murach aus der SPD Fraktion, die den Antrag eingebracht hatte, in einem kurzen Statement auf die den Menschen zu “dienende Funktion” der Verkehrsplanung hin und rechnete mit den Fehlentwicklungen der autogerechten Stadt ab. Er verschwieg nicht, dass ein neues Planwerk einen langen Zeithorizont erfordere. Für die FDP Fraktion lehnte Johannes Heyne den Antrag ab. Die FDP werde Systemen, die den Fluss des Autoverkehrs hemmten, nicht zustimmen. Moderne Stadtpolitik bringe die Autos unter die Erde. Für die CDU begründete Gerald Mattern die Ablehnung. Er verwahrte sich gegen Denkverbote von vornherein, hielt den Antrag für nicht zu Ende gedacht und brachte als Alternative die Deckelung des Bundesplatzes in die Debatte ein. Ebenfalls gegen den Antrag positionierte sich die AfD.
Alexander Kaas-Elias von Bündnis 90/Die Grünen, die dem Antrag der SPD beigetreten waren, hob in seinem Debattenbeitrag die große Vorleistung der Initiative Bundesplatz und die vielen Konzepte hervor, auf die man jetzt aufbauen könne.
Eindeutiges Votum im Abgeordnetenhaus: Brücke kommt weg. (Foto: W. Severin)
Die Initiative Bundesplatz e.V. hat heute der Initiative Breitenbachplatz zu ihrem Erfolg gratuliert. Denn der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Abgeordnetenhauses hat den Senat am Donnerstag (16.05.) aufgefordert, bis zum 31. Mai 2020 eine Machbarkeitsstudie mit dem Ziel des „Abriss, weitgehenden Rückbau und Umbau“ der Breitenbachplatzbrücke vorzulegen und dabei die Bürger zu beteiligen. Der Platz soll wiederhergestellt und unter anderem durch eine Tempo-30-Zone den Bürgern zurückgegeben werden. Dem Ausschuss lag ein Antrag der CDU-Fraktion vor, der durch einen Ersetzungsantrag der Koalitionsfraktionen erweitert wurde. In der Grundausrichtung waren sich alle Fraktionen außer der AfD einig. Verkehrssenatorin Regine Günther und ihre Beamten erläuterten, dass der Zustand der Brücke inzwischen beim Grad 2,9 angelangt sei, was bedeute, dass man sie innerhalb der nächsten fünf Jahre sowieso sanieren, neu bauen oder gleich abreißen müsse.
Nun hofft die Initiative Bundesplatz e.V. , dass ein weiteres Relikt der “autogerechten Stadt” , der Bundesplatztunnel, ebenfalls auf den Prüfstand kommt und Politik und Verwaltung gemeinsam mit den Bürgern Alternativen entwickeln.
Bezirk zahlt, Initiative pflanzt, Platz wird schöner: Eine gute und pragmatische Lösung! (Foto: W.Severin)
Die initiative Bundesplatz e.V. ruft die Nachbarn und Mitglieder für Sonnabend, den 18. Mai ab 11:00 Uhr zu einer gemeinsamen Pflanzaktion am Bundesplatz auf.
Vor einigen Wochen hatte der Bezirk die Fläche am Tunnelrand neu gestaltet, um die Standortbedingungen für die Marktstände zu verbessern. Direkt am Tunnelrand entstand ein neues Beet, das der Bezirk erst im Herbst bepflanzen kann. So lange wollte die Initiative den Marktbesuchern und Nutzern der Bänke eine hässliche Brache nicht zumuten. Wilfied Tigges, Botaniker und Mitglied der Initiative, erstellte einen Pflanzplan, den die Initiative beim Grünflächenamt einreichte. Nach Begutachtung erhielt die Initiative umgehend die schriftliche Zusage für die Übernahme der Kosten für Pflanzen und Humus. Eine gute und pragmatische Lösung: So wird eine triste Fläche zu einem Beispiel für gute Partnerschaft zwischen Politik, Verwaltung und engagierten Bürgern!
Soll endlich beseitigt werden: Tunnel am Bundesplatz – Relikt der autogerechten Stadt. (Foto: Frank Guschmann)
Seit fast einem Jahrzehnt fordert die Initiative Bundesplatz e. V. mehr Stadt- und Lebensqualität an Bundesplatz und Bundesallee. Voraussetzung dafür ist jedoch die Beseitigung des Tunnels. Am Donnerstag, den 16. Mai 2019, debattiert nun die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf einen Antrag der SPD-Fraktion. Darin wird das Bezirksamt aufgefordert, gemeinsam mit den zuständigen Stellen auf Landesebene zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln und in Einwohner*innenversammlungen mit der Stadtgesellschaft zu diskutieren.
Der Bezirks-Verkehrsausschuss hat diesem Antrag schon zugestimmt. Die Grünen sind dem Antrag beigetreten. Nun hofft die Intiative Bundesplatz e.V. , dass auch die anderen demokratischen Parteien ideologiefrei entscheiden mögen und sich entschließen können, dieses schlimmste Relikt der verfehlten Planung aus den sechziger Jahren endlich zu beseitigen.
Bei der Umgestaltung der südlichen Platzspitze des Bundesplatzes zur Platzgewinnung für den Wochenmarkt (Montag- und Donnerstagvormittag) ist als Ersatz der gerodeten Hecke vom Tiefbauamt des Bezirks ein neues Beet angelegt worden. Wie die Initiative Bundesplatz e.V. erfuhr, kann der Bezirk seine Zusage, noch im Frühjahr 2019 die Bepflanzung vorzunehmen, nicht einhalten. Auf ihrem gestrigen Mitgliedertreff fanden die Vereinsmitglieder eine pragmatische Lösung des Problems: Sie übernehmen die Bepflanzung in Eigenregie. Voraussetzung ist jedoch die schriftliche Kostenübernahmeerklärung des Grünflächenamtes für den Humus und die Pflanzen.
Initiative wird Tunneleinfassung bepflanzen (Foto: Guschmann)
Bald Vergangenheit? Autobrücke über den Breitenbachplatz (Foto: Initiative Breitenbachplatz)
Dass Beharrlichkeit, offener Dialog, Professionalität und Einbindung externer Experten zum Erfolg führen, zeigt gerade die Initiative Breitenbachplatz: Unter der klugen Leitung von Ulrich Rosenbaum hat sie erreicht, dass das Abgeordnetenhaus am 16. Mai 2019 über den Rückbau des Brückenbauwerks debattiert. Zuvor hatten die Bezirksverordnetenversammlungen in Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf sich einstimmig hinter das Ziel des Brückenrückbaus gestellt. Eingebracht hat den Antrag 18/1527 die CDU-Fraktion. Die Initiative Bundesplatz gratuliert unserer “Schwesterinitiative” zu diesem Meilenstein auf dem Weg zur menschengerechten Stadt. Des Weiteren diskutieren die MdA an diesem Tag noch über die Deckelung der A 100.