
Station 9 // Sichtlich fröstelnd: Im Januar des Jahres 1948 transportiert eine junge Frau Brennholz in einem Tragebeutel. Sie läuft am nördlichen Ende des Kaiserplatzes am Haus Kaiserallee 157 Ecke Tübinger Straße 4A entlang, trägt Handschuhe und einen Strauß mit Weidenkätzchen.
Die zynische Kulisse einer vormals verglasten, seit Kriegsende mit Trümmerschutt gefüllten Schaufensterfront wird überschrieben von dem Namen Rommel, der Inhaber eines Geschäftes für Damenmoden.
Fritz Eschen fotografiert mitfühlend. Der Blick geht in die Kaiserallee nach Norden in Richtung Volkspark, der durch die leicht nach Osten geknickte Straße wie in einer dunklen Sackgasse endet.
Das feine Mosaikpflaster hat den Krieg überlebt.
Text: Christina Kautz
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Themen der einzelnen Stationen
1.0—Kunsthochschule im Verwaltungsgebäude
2.0—Ein Kind bläst Seifenblasen
2.1—Ein Ort für Bedürfnisse
3.0—Ein Paar fährt Fahrrad
3.1—Drei Männer auf einer Stehleiter
4.0—Zwei Kinder, ein Roller und eine Litfaßsäule
4.1—Drei Kinder und ein Roller
5.0—Eine prall gefüllte Ledertasche
6.0—Lange Schlange vor dem Pilsator
7.0—Ganz schön verzettelt
7.1—Das geteilte Haus
7.2—»Macht das Tor auf!«
7.3—Die Barriere bekommt Verstärkung
7.4—Mittelstützen für den Ring
7.5—Tunnel von unten
7.6—Tunnel von oben
8.0—Ich will hier einfach nur sitzen
9.0—Sichtlich fröstelnd
Station 10 (Friedrich Seidenstücker)
10.0—Alltag am Kaiserplatz 16 / 17
10.1—Kaiserplatz 16 – zweiter Hinterhof – Gartenhaus
10.2—Seidenstückers Gartenhausbalkon
10.3—Sommer vorm Balkon
10.4—Brandwand um Brandwand
10.5—Stein für Stein
11.0—Berlin, Ecke Bundesplatz