Der Vor­sit­zen­de beim Rechenschaftsbericht
“Vol­les Haus” auf der Mitgliederversammlung

Auf der Mit­glie­der­ver-samm­lung der Initia­ti­ve Bun­des­platz e.V. am 05. Juni 2012 zog der bis­he­ri­ge Vor­stand vor den in gro­ßer Zahl erschie­nen Mit­glie­dern Bilanz über die ver­gan­ge­nen zwölf Mona­te. „Bei den kurz­fris­ti­gen Zie­len und For­de­run­gen für die Auf­wer­tung des Bun­des­plat­zes ist unse­re Mis­si­on nahe­zu erfüllt“, erklär­te der 1.Vorsitzende, Wolf­gang Seve­rin, im Rechen­schafts­be­richt des Vor­stands. Die Mit­glie­der der Initia­ti­ve hät­ten einen ver­wahr­los­ten und unge­pfleg­ten Platz aus sei­ner Tris­tesse geholt. Rund 1.000 frei­wil­li­ge, unbe­zahl­te Arbeits­stun­den sei­en auf der West- und Ost­sei­te geleis­tet wor­den, rund 2.000 Stau­den gepflanzt, 22 m³ Humus und Mulch in die Bee­te ein­ge­bracht und Ber­ge von Müll ent­sorgt worden.

Aus­drück­lich bedank­te sich der Vor­stand im Namen aller Mit­glie­der bei den Unter­stüt­zern und För­de­rern der Initia­ti­ve: Ins­be­son­de­re die Par­tei­en, die Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung, der Bezirk und der direk­te Anlie­ger am Bun­des­platz, die Cari­tas, hät­ten der Initia­ti­ve „kräf­ti­gen Rücken­wind“ gege­ben. Das Grün­flä­chen­amt des Bezirks und die Initia­ti­ve haben, wie auf der Ver­samm­lung bekannt gege­ben wur­de, eine schrift­li­che Ver­ein­ba­rung über die Pfle­ge des öffent­li­chen Grüns geschlossen.

Der Vor­stand trat auch vehe­ment eini­gen skur­ri­len Gerüch­ten ent­ge­gen: „Die Behaup­tung, die Initia­ti­ve wol­le Bäu­me auf dem Platz fäl­len ist völ­li­ger Quatsch!“, so der Vor­stand wörtlich.

Bei der Umset­zung der mit­tel­fris­ti­gen For­de­run­gen und Zie­le des Ver­eins sehe die Bilanz nicht ganz so rosig aus. Die Umset­zung der For­de­run­gen der Initia­ti­ve Bun­des­platz nach

• Zugän­gen in das öffent­li­che Grün von Main­zer- und Tübin­ger Stra­ße aus

• Abbau der Leit­plan­ke auf der West­sei­te des Platzes

• Tem­po 30 auf den bei­den Span­gen an der West- und Ost­sei­te des Platzes

• Abschaf­fung des Grü­nen Pfeils (Ecke Bun­des­al­lee / Wexstraße)

• Ver­kehrs­be­ru­hi­gung und Tem­po 30-Zone auf Wex- und Det­mol­der Straße

wür­de von der Senats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt noch blo­ckiert. Alle Stra­ßen rund um den Platz lägen jedoch in der Zustän­dig­keit des Senats und nicht des Bezirks. Die Initia­ti­ve will den Dia­log mit der Senats­ver­wal­tung suchen und Staat­s­e­kre­tär Chris­ti­an Gaeb­ler für den Herbst zu einem Mit­glie­der­treff einladen.

Auch das Lang­frist­ziel der Initia­ti­ve, ein Rück­bau von Bun­des­al­lee und Bun­des­platz wird vom Senat vehe­ment abge­lehnt. In einem Brief an den Bezirk, den Staats­se­kre­tär Gaeb­ler der Initia­ti­ve zuge­lei­tet hat, schreibt er: „Unter Berück­sich­ti­gung der Ber­li­ner Haus­halts­la­ge und der zukünf­ti­gen Ein­nah­me­si­tua­ti­on ist der­zeit nicht davon aus­zu­ge­hen, dass Umbau­maß­nah­men wie die Zuschüt­tung des Bun­des­platz­tun­nels bzw. die Decke­lung des Tun­nel­mun­des ein­schließ­lich der damit ver­bun­de­nen Stra­ßen­bau­maß­nah­men auf abseh­ba­re Zeit vom Land Ber­lin nicht finan­zier­bar sind.“ Und: „ …. wei­te­re Prü­fun­gen inkl. Beauf­tra­gung aktu­el­ler fach­li­cher Unter­su­chun­gen zu die­ser Maß­nah­me sind von mei­nem Haus zum jet­zi­gen Zeit­punkt nicht vor­ge­se­hen.“ Der Brief ist hier herunterzuladen.

Die Initia­ti­ve bleibt jedoch bei ihrer For­de­rung nach mehr Stadt­qua­li­tät am Bun­des­platz: Ein qua­li­täts­vol­ler Stadt­raum müs­se nicht im Wider­spruch zur Ver­kehrs­in­fra­struk­tur ste­hen. Auf die rich­ti­ge Balan­ce kom­me es an. Gut ein hal­bes Jahr­hun­dert nach der Fehl­pla­nung wäre es für die Ver­wal­tung jetzt an der Zeit, gemein­sam mit den Bür­gern die Qua­li­tät, die wir von der Stadt erwar­ten, neu zu defi­nie­ren. Nicht nur der Bun­des­platz und Wil­mers­dorf, son­dern ganz Ber­lin wür­den davon profitieren.

Bezirks­stadt­rat Marc Schul­te, zugleich Lei­ter der Abtei­lung Stadt­ent­wick­lung und Ord­nungs­an­ge­le­gen­hei­ten, hob in sei­nem Gruß­wort für den Bezirk die gute Zusam­menarbeit zwi­schen Initia­ti­ve und Bezirk her­vor, die sich auch in der zwi­schen dem Grün­flä­chen­amt und dem Ver­ein geschlos­se­nen Pflege­vereinbarung wider­spie­ge­le. Als Vor­bild für ande­re Bürgerini­tiativen nennt er die kon­struk­ti­ve und pro­fes­sio­nel­le Vor­ge­hens­wei­se bei der Pro­blem­lö­sung am Bun­des­platz und kün­digt eine Fortset­zung der Zusam­men­ar­beit und eine Beglei­tung der zukünf­tigen Akti­vi­tä­ten durch den Bezirk an.