Am 1. Okto­ber hat­ten die GRÜ­NEN in das Thea­ter Jaro in der Schlan­ge­ba­der Stras­se ein­ge­la­den und den Abriß der Auto­bahn­brü­cke und die Auf­wer­tung des Brei­ten­bach­plat­zes mit Ver­tre­tern aus der Wis­sen­schaft und Poli­tik und der Initia­ti­ve Brei­ten­bach­platz zur Dis­kus­si­on gestellt. Am 4. Novem­ber wur­de das The­ma von der SPD im Wahl­kreis­bü­ro des MdA Dörs­tel­mann gemein­sam mit dem Bezirks­bür­ger­meis­ter Nau­mann dis­ku­tiert. Bei­de Ver­an­stal­tun­gen waren sehr gut besucht und es wur­de leb­haft dis­ku­tiert. Wie nicht anders zu erwar­ten bei Ver­an­stal­tun­gen zur Mobi­li­täts­wen­de und zum Rück­bau von Relik­ten der auto­ge­rech­ten Stadt teil­ten sich bei den Besu­chern und Besu­che­rin­nen teils kla­re Zustim­mung, teils Skep­sis und vehe­men­te Ableh­nung jeg­li­cher Ver­än­de­run­gen im vor­han­de­nen Strassennetz.

Heu­te erschien ein lesens­wer­ter Kom­men­tar von Lena Fro­mey­er auf Spie­gel-Online unter dem Titel: “Der auto­mo­bi­le Mensch ist ein Irr­tum”, in dem sie sich mit der am letz­ten Mon­tag beim “Auto­gip­fel” ver­ab­re­de­ten Erhö­hung der Kauf­prä­mie für Elek­tro­au­tos aus­ein­an­ders­setzt. Der Arti­kel kann hier nach­ge­le­sen werden:

https://​www​.spie​gel​.de/​a​u​t​o​/​a​k​t​u​e​l​l​/​k​a​u​f​p​r​a​e​m​i​e​-​f​u​e​r​-​e​l​e​k​t​r​o​a​u​t​o​s​-​d​e​r​-​a​u​t​o​m​o​b​i​l​e​-​m​e​n​s​c​h​-​i​s​t​-​e​i​n​-​i​r​r​t​u​m​-​a​-​1​2​9​5​3​1​0​.​h​tml

Die Kauf­prä­mie und der Aus­bau der Lade­infra­struk­tur wer­den den Steu­er­zah­ler in den nächs­ten Jah­ren vie­le Mil­li­ar­den kos­ten. Die­se schnel­le Ein­gung auf hohe zusätz­li­che, etwas kli­ma- aber vor allem indus­trie­freun­di­che Aus­ga­ben ist estaun­lich. Denn die Poli­tik lie­fert sich seit Mona­ten einen bizar­ren Streit um die Aus­ge­stal­tung der Grund­ren­te, von der zu 80% Frau­en pro­fi­tie­ren wür­den. Hier soll zwar nicht das eine Anlie­gen gegen ein ande­res aus­ge­spielt wer­den. Aber es geht auch nicht, alle The­men ein­fach bezie­hungs­los neben­ein­an­der­zu­stel­len ohne danach zu fra­gen, wen betrifft es, wem kommt was zu Gute? Ent­spricht das Gesamt­bild den Anfor­de­run­gen einer gerech­ten Gesellschaft?

Die Hein­rich-Böll-Stif­tung hat gemein­sam mit dem Ver­kehrs­club Deutsch­land e.V. in die­ser Woche einen Mobi­li­täts­at­las mit Daten und Fak­ten zur Ver­kehrs­wen­de her­aus­ge­ge­ben (zum Down­load unter https://​www​.boell​.de/de). Neben vie­len inter­es­san­ten, anschau­lich auf­be­rei­te­ten Schau­bil­dern fin­det sich auf S. 40 auch fol­gen­de Gra­fik zur geschlechts­spe­zi­fi­schen Dimen­si­on der Mobilität:

Im Mobi­li­täts­at­las fin­det sich auch auf S. 13 fol­gen­des Bei­spiel Berlin:

Quel­le: Bartz/Stockmar, CC BY 4.0

Gemes­sen an den zurück­ge­leg­ten Wegen sind die Ver­kehrs­flä­chen unge­recht ver­teilt. Wür­de es “flä­chen­ge­recht” zuge­hen, müß­ten die Rad­fahr­flä­chen ver­vier­facht werden.

Beim Leit­bild einer men­schen­ge­rech­ten Stadt geht es auch um die Gleich­be­rech­ti­gung aller Mobi­li­täts­teil­neh­men­den. Das ist gegen­wär­tig nicht der Fall.